Alles Wissenswerte rund um die E-Rechnung in Peru

Der jüngste Behördenbeschluss Nº 000003-2023/SUNAT sieht wichtige Änderungen der Vorgaben in Bezug auf die Frist für die Übermittlungen von E-Rechnungen an die SUNAT in Peru vor.
Am 6. Januar 2023 wird der Beschluss Nº 000003-2023/SUNAT rechtswirksam. Ab dann haben die Unternehmen maximal drei Kalendertage Zeit, um E-Rechnungen an die SUNAT bzw. an die OSE zu senden. Nach Ablauf dieser Frist gelten nicht übermittelten Rechnungen als ungültig. Auch wenn die Rechnungen an die Empfänger gesendet wurden.
Peru gilt als eines der Länder mit einem der forschrittlichsten elektronischen Rechnungsstellungsmodelle (Sistema de Emisión Electrónica - SEE) in Lateinamerika. Das Projekt, welches von dem peruanischen Zentralamt für Steuern (SUNAT) koordiniert wird, umfasst nahezu 100 % der Unternehmen des Landes.
Themenübersicht [Ausblenden]
- Status der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung in Peru
- Elektronischer Zahlungsbeleg (CPE)
- Arten von elektronischen Zahlungsbelegen
- CPE-Format
- CPE-Speicherung
- Elektronisches Übermittlungssystem (SEE)
- Voraussetzungen für elektronische Rechnungssteller in Peru
- EDICOM‘s Software für die elektronische Rechnungsstellung
Status der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung in Peru
Um die Eingliederung der Unternehmen in das neue System zu erleichtern, hat die SUNAT einen Zeitplan für die schrittweise Einführung veröffentlicht, der 2017 begann und 2022 enden wird. Diese Strategie folgt dem Modell vieler anderer lateinamerikanischer Länder, wie Argentinien oder Chile.
Seit 2010 kann sich jedoch jedes Unternehmen freiwillig für das System registrieren, indem es ein Antragsverfahren für die Autorisierung und Genehmigung zur Erstellung elektronischer Rechnungen durchläuft.
Das Ziel der SUNAT ist es, die Kontrolle der Steuerhinterziehung verbessern, die Einhaltung der Steuervorschriften zu vereinfachen und die Wettbewerbsfähigkeit der peruanischen Unternehmen zu fördern.
Rollout-Plan
E-Rechnung
- 1/1/2022: Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 23 und 75 Unidad Impositiva Tributaria (UIT)
- 1/4/2022: Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 23 UIT
Elektronische Zahlungsbelege und/oder Belege aus einem Point of Sale System (POS)
- 1/4/2022: Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 23 und 75 Unidad Impositiva Tributaria (UIT)
- 1/6/2022: Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 23 UIT
Elektronische Zahlungsbelege (CPEs) und die Firsten für den Versand
Als elektronische Zahlungsbelege (CPEs) werden in Peru Dokumente bezeichnet, die Angaben zur Steuer für Geschäftsvorgänge beinhalten (z. B. Rechnungen, Kassenbons oder Gutschriften). CPEs müssen in dem von der SUNAT vorgegebenen Format generiert werden und enthalten Informationen zur Lieferung bzw. zur Erbringung von Waren oder Dienstleistungen.
Im Rahmen der vorausgegangenen Vorgaben, die durch den Beschluss Nr. 000193-2020/SUNAT der geregelt wurden, mussten Rechnungen spätstens am Tag nach ihrer Erstellung versendet werden. Die SUNAT stellte jedoch fest, dass weniger als 90 % der erstellten Rechnungen dieser Vorgabe entsprach.
Daher wurde der Zeitraum für den Versand von Rechnungen zu bewertet und durch den Beschlusses Nr. 000003-2023/SUNAT auf Kalendertage nach der Erstellung der Rechnung verlängert.
Weitere Änderungen der Vorgaben für die E-Rechnungs die durch den Beschluss Nº 000003-2023/SUNAT geregelt sind. Die Aussteller von E-Rechnungen müssen der SUNAT jeweils eine Kopie der folgenden Dokumente übermitteln:
- Die elektronische Quittung SP (DAE) sowie die sogenannte elektronische Notiz, die der DAE anhängt, am Tag der Ausstellung oder bis zu einer maximalen Frist von sieben Kalendertagen
- Die elektronische Kaufabrechnung an dem in dem jeweiligen Dokumente angegebenen Ausstellungsdatum bzw. am darauffolgenden Kalendertag
- Die Rechnung und der damit verbundene elektronische Vermerk an dem in dem Dokument angegebenen Ausstellungsdatum bzw. innerhalb von drei Kalendertagen
Arten von elektronischen Zahlungsbelegen
- Rechnungen
- Verkaufsbeleg (Einzel- oder Tagesübersicht)
- Gutschriften
- Lastschriften
- Einbehaltungsbeleg (CRE)
- Inkassobeleg (CPE)
- Frachtbrief
- Rechnung des öffentlichen Dienstes
- Elektronische Kaufabrechnungen
CPE-Format
CPEs müssen im Standardformat UBL V2.1 erstellt werden, das auf XML basiert und von der technischen Standartisierungsstelle, OASIS, entwickelt wurde.
CPE-Archivierung
CPEs müssen von Rechnungsstellern und Empfängern archiviert werden. Die Rechnungssteller müssen die CPEs mindestens ein Jahr lang zum Herunterladen oder Ausdrucken zur Verfügung stellen und deren Vertraulichkeit gewährleisten. Elektronische Rechnungssteller müssen außerdem alle CPEs sowie Tagesberichte und Ablehnungsbescheide auf magnetischem oder optischem Weg speichern, archivieren und aufbewahren.
Elektronisches Übermittlungssystem (SEE)
Das elektronische Übermittlungssystem wird durch die SUNAT-Verordnung nº300/2014 geregelt. Für die Ausstellung von CPEs müssen die Unternehmen elektronische Anbieter (PSE) beauftragen, der die Erstellung und Unterzeichnung der Dokumente gewährleistet. Die ausgestellten CPEs müssen von einer OSE-SEE vorvalidiert werden. Die OSE-SEE prüft die Gültigkeit des CDR, indem eine Empfangsbestätigung (CDR) ausstellt wird. Die OSE-SEE sendet die CDR an den Rechnungsaussteller und die SUNAT, die die XML-Datei der CPE anhängt.
Voraussetzungen für die elektronische Rechnungssteller in Peru
- Sie müssen eine RUC-Nummer haben
- Registrierung als elektronische Rechnungsaussteller durch die SEE
- Sie müssen ein digitales Zertifikat besitzen
- Ein PSE und ein OSE-SEE müssen vorhanden sein
EDICOM‘s Software für die elektronische Rechnungsstellung
EDICOM verfügt über eine Lösung für die elektronische Rechnungsstellung, die die Prozesse automatisiert und an die Anforderungen der SUNAT angepasst ist. Die Lösung von EDICOM vereinfacht die Prozesse für die Ausstellung und den Empfang elektronischer Rechnungen. Die Plattform von EDICOM ermöglicht es Unternehmen, CPEs an die SUNAT auszustellen, zu signieren und zu validieren.
Die Daten werden in das erforderliche XML-Schema konvertiert. Dabei wird die Integrität durch eine digitale Signatur gewährñeistet, bevor sie an die SUNAT gesendet werden.
EDICOM’s Plattform übermittelt elektronische Dokumente an die SUNAT und an Kunden und empfängt CPEs von Lieferanten. Die Lieferung an Kunden kann elektronisch erfolgen, auch wenn diese über keine EDI-Lösung verfügen.
- Kunden mit einer Lösung für die elektronische Rechnungsstellung: Die Partner erhalten automatisch einen CPE mit dem von der SUNAT geforderten XML-Schema, der von ihrer Lösung verarbeitet und in ihr ERP- oder Verwaltungssystem integriert werden kann.
- Kunden ohne elektronische Rechnungsstellungslösung: Die Rechnungen werden durch das Business@Mail-Modul veröffentlicht. Business@Mail-Modul ist ein hochsicheres Webportal, in dem die Empfänger ihre Rechnungen anzeigen und herunterladen können.
Die globale E-Invoicing-Plattform von EDICOM ist in der Lage, elektronische Rechnungen in mehr als 70 Ländern zu übermitteln.