e-Invoicing,  Compliance

Marokko will elektronische Rechnungsstellung bis 2026 verbindlich einführen

Maroc

Mit der Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung ab 2026 unternimmt Marokko einen entscheidenden Schritt zur digitalen Transformation seines Steuersystems. Unter der Leitung der Generaldirektion für Steuern (DGI) zielt dieses Projekt darauf ab, die Steuereffizienz zu verbessern, die Transparenz zu erhöhen und die Steuerhinterziehung zu bekämpfen.

Der marokkanische Fahrplan sieht mehrere wichtige Phasen vor, bevor er im Jahr 2026 vollständig umgesetzt wird:

  • Oktober 2024: Veröffentlichung der ersten Vorschläge für das System und Eröffnung einer öffentlichen Konsultation, um Meinungen von Wirtschaftsakteuren einzuholen. In dieser Anfangsphase wurde auch die Entwicklung der Plattform an das lokale Technologieunternehmen xHub vergeben, das mit der Umsetzung des Projekts begann.
  • Oktober 2025: Pilotphase des E-Invoicing-Systems. Einige freiwillige Unternehmen werden die Plattform testen, indem sie Testrechnungen ausstellen und Rückmeldungen zu ihrer Funktionsweise geben. Die DGI geht davon aus, dass das System bis zu diesem Zeitpunkt voll funktionsfähig ist und die technische Entwicklung abgeschlossen sein wird.​
  • Anfang 2026: Offizieller Start Offizieller Start und Beginn der Verpflichtung. Ab Anfang 2026 werden die Unternehmen verpflichtet sein, die elektronische Rechnung schrittweise und in Übereinstimmung mit den von der DGI festzulegenden Kriterien zu verwenden. Die Behörden haben darauf hingewiesen, dass die Einführung schrittweise erfolgen wird, je nach Art und Größe der Unternehmen, ähnlich wie in anderen Ländern, um den Übergang zu erleichtern und eine geordnete Integration in die Rechnungs- und Buchhaltungsprozesse zu erreichen.

Mit anderen Worten: Es ist absehbar, dass zuerst die größeren Unternehmen der neuen Verpflichtung nachkommen müssen, gefolgt von den mittleren und kleinen Unternehmen in gestaffelten Fristen (die noch offiziell festgelegt werden).

Einer der wichtigsten Diskussionspunkte ist das Umsetzungsmodell. Die GDI prüft derzeit zwei mögliche Ansätze: ein Post-Audit-Modell, bei dem die Unternehmen Rechnungen frei austauschen können und die steuerliche Validierung im Nachhinein erfolgt, oder ein Modell der kontinuierlichen Transaktionskontrolle (CTC), bei dem jede Rechnung vor ihrer Ausstellung von der Steuerverwaltung validiert werden muss. Wenn das CTC-Modell angenommen wird, könnte sich Marokko für ein dezentralisiertes System entscheiden, bei dem die Rechnungen über zugelassene Dienstleister verschickt werden, anstatt für ein zentralisiertes System, das direkt von der Regierung verwaltet wird.

Die neue E-Invoicing-Plattform wird auf einer Microservices-Architektur basieren, die Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an den Marktbedarf ermöglicht. Um die internationale Interoperabilität zu gewährleisten, wird Marokko außerdem Standardformate wie die Universal Business Language (UBL) und die Cross-Industry Invoice (CII) übernehmen. Die Sicherheit des Systems wird ebenfalls eine Priorität sein, indem die Verwendung elektronischer Signaturen gefördert wird, um die Authentizität und Integrität der Steuerdokumente zu gewährleisten.

Mit dem Näherrücken des Einführungstermins empfiehlt die DGI den Unternehmen, sich auf einen reibungslosen Übergang vorzubereiten. Zu den wichtigsten Schritten gehören die Bewertung der derzeitigen Rechnungsstellungssysteme, die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit elektronischen Signaturen und die Anpassung an die neuen technologischen Anforderungen.

EDICOM News Deutschland | Erfahren Sie mehr über e-Invoicing

VeriFactu: System zur Ausstellung prüfbarer Rechnungen in Spanien

Informieren Sie sich über die Anforderungen, die Unternehmen erfüllen müssen, um die VeriFactu-Verordnung einzuhalten.

Kanonisches Format: Optimierung und Vorteile bei Integrations- und e-Invoicing-Projekten

Das kanonische Format ist eine standardisierte Struktur, die Informationen aus verschiedenen Systemen wie ERP, CRM...

Die E-Rechnung auf den Philippinen: Electronic Invoicing System – EIS

Gesetz CREATE MORE auf den Philippinen: Beginn der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung