Ticket BAI-TBAI: Die E-Rechnung im Baskenland
Die Finanzverwaltung der Provinz Vizcaya hat einen neuen Zeitplan für die Einführung des Systems Batuz gemäß der Größe der Unternehmen bekanntgegeben.
Die Finanzverwaltung der Provinz Vizcaya hat einen neuen Zeitplan für die Einführung des Systems Batuz gemäß der Größe der Unternehmen bekanntgegeben.
Ab dem 1. Januar 2024 werden große Unternehmen dazu verpflichtet sein, das System Batuz anzuwenden. Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen, Genossenschaften und gemeinnützige Organisationen werden sich schrittweise an das neue System anpassen müssen. Ab dem 1. Januar 2026 gilt die Pflicht dann auch für gemeinnützige Organisationen, Unternehmen des Primärsektors, des Bildungswesens und für Organisationen, die kulturelle Dienstleistungen erbringen.
Die baskische Regierung hat ein gemeinsames Projekt zur Bekämpfung des Steuerbetrugs in Angriff genommen. Mit dem sogenannten TicketBAI-System werden eine Reihe neuer gesetzlicher und technischer Vorgaben in Bezug auf die E-Rechnung eingeführt. Das Ziel dieser Initiative ist es, die Transparenz bei Transaktionen im Bereich B2C zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis [Ausblenden]
- Was ist Ticket BAI?
- Wen betrifft Ticket BAI?
- Welche Transaktionen müssen nach Standards von Ticket BAI generiert werden?
- Wann tritt Ticket BAI in Kraft?
- BATUZ Strategie für steuerliche Kontrolle
- Registerbücher für wirtschaftliche Transaktionen (LROE)
- Wie funktioniert Ticket BAI?
- TBAI-Datei
- Wie wirkt sich TICKET BAI auf das E-Invoicing aus?
- Anforderungen, die mit dem neuen System TicketBai erfüllt werden müssen
- EDIWIN Software als Garant für TicketBAI
Was ist Ticket BAI?
Ticket BAI, auch TBAI genannt, ist das neue Erklärungsmodell für Rechnungen, das von den drei Provinzregierungen (Álava, Vizcaya und Guipúzcoa) und der baskischen Regierung gemeinsam entwickelt wurde.
Zweck von TBAI ist es, wie es das Wirtschafts- und Finanzministerium der baskischen Regierung ausdrückt, „die Meldung aller Verkäufe von Personen und Einrichtungen, die wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, sicherzustellen“.
Obwohl es sich um ein gemeinsames Projekt handelt, unterliegt Ticket Bai den Vorschriften der einzelnen Finanzministerien der Provinzen, so dass seine Umsetzung und Entwicklung je nach der Institution der Provinz, der jeder Steuerzahler angehört, Besonderheiten aufweist.
Generell muss ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens für alle Verkaufstransaktionen eine Datei mit Steuerinformationen erstellt und an das zuständige Finanzamt gesendet werden. Auf der Grundlage dieser Datei muss jeder Betrieb auch eine Rechnung erstellen, die einen TBAI-Identifikationscode und einen TBAI-QR-Code mit den erforderlichen Informationen enthält, damit die Endkunden prüfen können, ob die Rechnung korrekt ausgestellt wurde.
Wer ist vom Ticket BAI betroffen?
Alle natürlichen und juristischen Personen, die in den drei regionalen Finanzämtern und der baskischen Regierung eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben und die der Einkommensteuer oder der Körperschaftssteuer unterliegen.
Welche Vorgänge müssen nach den Ticket BAI Standards erstellt werden?
Ticket BAI betrifft alle einfachen und detaillierten Rechnungen, sowohl in Papier- als auch in elektronischem Format, sowie die Belege, die ausgestellt werden, wenn keine Verpflichtung zur Ausstellung einer Rechnung besteht.
Wann wird Ticket BAI in Kraft treten?
TicketBAI befindet sich in den einzelnen Provinzfinanzämtern in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Die Provinzen Álava, Guipúzcoa und Vizcaya haben bereits die technischen Vorgaben und Umsetzungsfristen veröffentlicht.
Álava
Hat mitgeteilt, dass es schrittweise das Ticket-BAI-System einführen wird. Der geplante Starttermin ist für die ersten Gruppen ist 2022.
- 1. Januar: freiwillige Nutzung.
- 1 April: Berater.
- 1. Juli: professionelle Tätigkeiten und Apotheken.
- 1. Dezember: der Rest der Steuerzahler.
Guipúzcoa
Seit 2021 hat die Steuerbehörde der Provinz Gipuzkoa mit der Einführung des Ticket Bai im Rahmen eines Pilotprojekts begonnen. Ab 2022 wird das Ticket Bai dann gemäß eines festgelegten Rollout-Plans für die Unternehmen je nach Branche Pflicht:
- Juni 2022: Steuerberatungsunternehmen
- 1. August 2022: Sonstige Tätigkeiten (ausgenommen die folgend definierten Sektoren)
- 1. Oktober 2022: Einzelhandel, Gastronomie und Hotels
- 1. März 2023: Baugewerbe, Immobilienberatung, Verkehr und Dienstleistungen in den Bereichen Freizeit, Kultur und persönliche Dienstleistungen
- 1. Mai 2023: Verarbeitendes Gewerbe, Großhandel, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und Künstler
Vizcaya
Der Provinzialrat von Vizcaya hat beschlossen, das TicketBAI-System ab dem 1. Januar 2022 auf freiwilliger Basis und ab dem 1. Januar 2024 für große Unternehmen verpflichtend einzuführen.
Im Fall von Vizcaya ist das TicketBAI-System Teil der Batuz-Initiative, die ein breiteres Spektrum an Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerbetrug umfasst.
BATUZ Strategie für steuerliche Kontrolle
Batuz ist eine Initiative der Finanzverwaltung der Region Biskaya, die auf dem Einsatz neuer Technologien zur Bekämpfung von Steuerbetrug beruht. Ihre Anwendung wird alle Personen, die in Biskaya wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, dazu verpflichten, ihre Rechnungen über das TicketBAI-System auszustellen.
Batuz setzt sich aus drei Initiativen zusammen:
- TicketBAI-E-Rechnung
- Buch der wirtschaftlichen Transaktionen (LROE): Formulare 140 und 240
- Erstellung von Mehrwertsteuer-, Unternehmens- und Einkommenssteuerberichten
Registerbücher für wirtschaftliche Transaktionen (LROE)
Bei den LROE handelt es sich um ein Steuererklärungssystem, das die Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit den Einkünften aus wirtschaftlichen Tätigkeiten von Unternehmen verringern soll.
Ab Januar 2024 muss die Meldung des LROE elektronisch über das neue elektronische Rechnungssystem Ticket BAI erfolgen.
Wie funktioniert Ticket BAI?
Das System Ticket BAI verknüpft die ausgestellten Rechnungen, die ebenfalls elektronisch signiert werden. Diese Erklärungsmethode gewährleistet die Authentizität, Integrität, Rückverfolgbarkeit und Unverletzlichkeit der Computeraufzeichnungen und verhindert das Löschen oder die Manipulation der E-Rechnungen, sobald sie über die verschiedenen Geräte wie Point-of-Sale-Terminals (POS), PCs, moderne Verkaufsautomaten, moderne Waagen, Tablets oder Mobiltelefone ausgestellt wurden.
Bei jeder Verkaufstransaktion muss eine XML-TBAI-Datei generiert, signiert und an die entsprechenden Steuerbehörden übermittelt werden. Das Unternehmen muss eine Rechnung erstellen, die die Ticket-BAI-ID und den TBAI-QR mit den notwendigen Informationen enthält, um die Richtigkeit der Rechnung für den Endverbraucher überprüfen zu können.
Hierbei ist zu beachten, dass die technischen Anforderungen und die Fristen für die Übermittlung der Steuerinformationen für jedes Finanzamt spezifisch sind.
Álava
In Ermangelung einer Veröffentlichung ihrer technischen Vorschriften heißt es auf der Website der Provinzregierung, dass die TBAI-Dateien gleichzeitig mit der Ausstellung der Rechnung an das Finanzamt von Álava übermittelt werden, d. h. sie werden online übermittelt.
Guipúzcoa
Das Finanzamt der Provinz Guipúzcoa verlangt, dass die xml-Datei von Ticket BAI an die Verwaltung geschickt wird, sobald die E-Rechnung ausgestellt wurde.
Vicaya
Im Falle des Finanzamts von Vizcaya wird die XML-TBai-Datei nicht übermittelt (sie muss von den Ausstellern gespeichert werden) und wird mit Hilfe der Registerbücher über wirtschaftliche Transaktionen (LROE) übermittelt.
TBAI-Datei
Format: XML-Datei
Informationen, die enthalten sein müssen
- Rechnungsdaten (Rechnungssteller und -empfänger, Nummer, Datum, Auflisung, Beschreibung usw.)
- E-Signatur
- TBAI-Kennung: Code, der die Rechnung im System identifiziert, die Beziehung zwischen einer Rechnung und der zugehörigen TBAI-Datei gewährleistet und eine feste Länge von 39 Zeichen hat.
- TBAI-QR-Code: zweidimensionaler Strichcode, der es dem Empfänger ermöglicht, die mit der Rechnung verbundenen Steuerinformationen zu erhalten.
Gedrucktes Format
Die gedruckte Darstellung der Rechnungen muss den TBAI-QR-Code mit Zugang zur Webanwendung zum Lesen des QR-Codes und der TBAI-Kennung enthalten.
Wie wird sich TICKET BAI auf elektronische Rechnungen auswirken?
E-Rechnungen müssen die TicketBAI-ID enthalten. Auf Standardformaten wie EDIFACT oder FACTURA-e (für die Eintragung der Rechnungen an die öffentlichen Verwaltungen in Spanien erforderliches Format in „FACe“) wurden spezifische Segmente festgelegt. Im Fall von EDIFACT wurde das FTX Segment und der TXD Qualifier im Kopfteil und bei FACTURA-e wurden rechtliche Punkte innerhalb der XML Struktur festgelegt.
Anforderungen an das neue System Ticket Bai
Es wird eine Fakturierungssoftware benötigt, die die folgenden Funktionen ausführen kann:
- Erstellung der XML-TBAI-Datei gemäß den technischen Spezifikationen der einzelnen Finanzämter.
- Elektronische Signatur der XML-TBAI-Dateien.
- Automatische Übermittlung der Dateien über das bestehende Telekommunikationssystem an das Finanzamt.
- Ausstellung eines QR-Codes für die Konsultation der vom System für den Endkunden erstellten Rechnungen (QR TBAI).
Software als Garant für TicketBAI
Die EDICOM-Plattform ist im Garantiesoftware-Register von TicketBAI registriert. Das bedeutet, dass es die funktionalen und technischen Spezifikationen der einzelnen Provinzialverwaltungen (Guipúzcoa, Vizcaya und Álava) für die Erstellung, Ausgabe und Übermittlung von TBAI und LROE erfüllt.
TicketBAI fügt sich in das Portfolio der Lösungen ein, die das Unternehmen für die elektronische Rechnungsstellung und die Einhaltung der Vorschriften in Spanien anbietet, und ergänzt die Lösungen für die sofortige Lieferung von Informationen (SII) oder die E-Invoicing von B2G Face.